Vorschularbeit bei den Waldkindern

Vorschularbeit im Wald, geht das überhaupt?

Diese Frage hören wir öfters und wir sagen, natürlich!

Für einen guten Schulstart sind uns verschiedene Bereiche wichtig. Vorrangig wichtig ist auf jeden Fall

ein neugieriges, interessiertes Kind, das aufmerksam beobachtet und viel hinterfragt.

Zudem sollten sie selbständig sein.

Heißt bei uns im Wald ich kümmere mich um den Rucksack, denke an meine Kleidung.

Ich kann mich selbständig anziehen und lerne meine Bedürfnisse kennen.

Kümmere mich um Werkzeuge die nutze.

Sie sind selbstsicher und erleben sich selbst und was sie können.

Im Wald gibt es viele Möglichkeiten an seine Grenzen zu gehen, trau ich mich auf dem Baumstamm zu balancieren?

Kann ich klettern. Was gibt es schöneres als ein lachendes Kind, das etwas Großes geschafft hat.

Die Kinder erlernen den Umgang mit Werkzeug, ganz selbstverständlich nutzen sie Säge, Hammer und Schnitzmesser.

Und was gibt es besseres als Stolz auf etwas Selbstgebautes zu schauen?

Motorisch fit

Die Grobmotorik trainieren sie beim Klettern, rennen und laufen durch den Wald, beim Tragen von Ästen und kleinen Bäumen, beim Balancieren über Baumstämme oder den Seilbauten. Sie üben ihre Kräfte richtig einzusetzen.

Die Feinmotorik beim Schnitzen, sammeln von Samen, Blätterkonfetti reißen, dem Umgang mit Waldmaterial. Beim Schneiden und malen. Fädeln mit selbstgetöpferten Perlen. Die Kinder haben jederzeit Zugang zu Bastelmaterial wie Farben, Papier und Schere usw.

Da die Kinder nur bis mittags im Wald sind, ergeben sich auch nachmittags die Möglichkeiten zuhause zu malen oder zu schneiden.

Bei all diesen Tätigkeiten im Wald trainieren sie ihre Ausdauer und Geduld, sie erleben, was sie im Team alles schaffen können, helfen einander und diskutieren und natürlich streiten sie auch mal.

Auch bei uns im Wald gibt es einen Morgenkreis, wir schauen nach den Kindern, nach dem Kalender, dem Wetter, wir singen, lernen Lieder und hören viele Geschichten und lesen Bücher.

Vieles funktioniert bei uns aus der Situation und unserer Umgebung heraus. So haben wir uns z.B. mit den Himmelsrichtungen beschäftigt und gelernt, wie wir sie herausfinden können.

Wir stellen Überlegungen an, wie was warum so ist wie es ist und notfalls nutzen wir die modernen Medien um sie zu überprüfen.

Unsere Hörübungen machen wir mit den Umweltgeräuschen. Die Kinder erkennen, wenn der Martin im Bauhof losfährt und verfolgen das Geräusch, ob er wohl zu uns kommt. Wir hören den Specht klopfen, die Kohlmeise, die Taube, den Milan rufen.

Wir zählen Bäume und Windräder, Schneckenhäuser oder Fichtenzapfen. Sie können Mengen erkennen. Wir malen Formen im Schnee oder legen sie mit Stöcken und Zapfen. Farben lernen wir anhand der Blumen.

Die Kinder kennen Baumnamen und verschiedene Tiere, ebenso wie sie verschiedene Tierspuren erkennen können Wir erleben den Kreislauf des Lebens durch die Jahreszeiten, aber auch, wenn wir ein totes Tier finden, das würdevoll von uns beerdigt wird.

Vorschulkinder bekommen mehr Befugnisse, aber auch Verantwortung bei uns. Sie dürfen Bereiche alleine bespielen, mal Waldkontrollen übernehmen, oder die Jüngeren anleiten und unterstützen.

Das alles ist nur ein kleiner Eindruck, es gibt so viele Lernanlässe im Wald, aber das allerwichtigste – wir lernen mit Spaß und ohne Druck!

                                                

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